Seit 1927 bekanntes 16mm-Positiv-Filmmaterial. Die Firma KALLE in Wiesbaden hatte das Ozaphan Material 1929 aus ihrem Zellophan zur Produktionsreife entwickelt und lieferte es seit den frühen 1930ern aus. Dabei wurden Kopien durch ein Master-Positiv im Kontaktverfahren mittels Quarzlampen belichtet. Die meisten Filme lagen in mehreren Sprachen für den internationalen Markt vor. Die Produktion wurde in den frühen 1940ern kriegsbedingt eingestellt; nach dem Krieg wurde zwar die Kopierung von Spiel- und Kurzfilmen wieder aufgenommen, doch verdrängte der neue und billigere 8mm- und S8-Film das ältere Verfahren. OZAPHAN gilt als frühes Sicherheitsfilmverfahren: Durch Lackierung wird das Zellophan haltbar gemacht (Hydratzellulose); es wurde mit Diazo-Verbindungen getränkt, die die lichtempfindlichen Elemente des Films darstellen - entsprechend wenig empfindlich und zudem grobkörnig war das Ergebnis. Das Material war allerdings gegen Zerkratzung äußerst resistent, da das Bild in die ganze Zellophanschicht eingelagert ist. Ozaphan-Film ist gegenüber Standardfilm nur annähernd halb so dick (50-60µm). Darum ist das Fassungsvermögen der Spulen größer, man benötigt allerdings eine besondere Konstruktion des Filmkanals. Ende der 1930er Jahre waren eine ganze Reihe Ozaphan-Projektoren auf dem Markt (von Firmen wie Agfa oder Plank, aber auch von der französischen Cinébloc). Heute gibt es keine Ozaphanfilme mehr im Handel, aber bei Internet Versteigerern tauchen gelegentlich Ozaphan Filme im Angebot auf.
Text: Harald Knapitsch Quellen: H.K. Privatarchiv und Internet. Januar 2005